Nun bin ich also seit einigen Tagen zurück in Deutschland, Montag geht das Arbeitsleben wieder los und ich hänge irgendwie immer noch gedanklich in China. Ende 2012 war ich nun also mehr in China als zuhause, erst die Reise nach Kunshan & Shanghai dann Hong Kong und Macau. Nun irgendwie hab ich mich ein wenig in Land und Leute verliebt. Obwohl Bochum mitten im Ruhrgebeit keine Kleinstadt ist kommt es mir hier nun zu ruhig vor. In HK lag unser Apartment mitten in der Stadt, man verließ das Haus und befand sich direkt in Mong Kog die MTR Station bereits in Sichtweite.

Zwei Wochen Hong Kong hat bei mir so einige bleibende Erinnerungen hinterlassen und ich denke es wird nicht das letzte mal gewesen sein das ich diese Stadt besuche. Alleine schon der Rythmus der Stadt ist ziemlich kompatibel zu mir, richtig Wach wird die Stadt erst ab 9:00 am Morgen dafür ist in den Straßen Action bis 1:00 Uhr. Ab 1 Uhr schließt die MTR (Subway) aber Taxis sind auch in HK wie überall in China sehr günstig. Eine 10 Minuten Fahrt vom River zum Apartment kostete mich gerade einmal umgerechnet 2€. Nur wenn man vor 1 Uhr von HK Island nicht runter ist gibt es ca 10€ Taxi Zuschlag für die Tunnel Maut.

Wie man auf dem Bild gut erkennt war es nun nicht unbedingt kalt. An einer Vielzahl von Tagen war ein T-Shirt absolut ausreichend, meine Jacke habe ich eigentlich nur einmal gebraucht. Man hat genügend Möglichkeiten die Stadt auch aus dem Untergrund zu erkunden, daher ist selbst Regen kein Weltuntergang. Allerdings wurden wir hier und da in unseren T-Shirts schon schräg angesehen, denn es war wohl ein recht kalter Dezember in Hong Kong. Für den Durchschnitts Einwohner so kalt das sie teilweise mit dicken Jacken und Schal durch die Gegend liefen, unverständlich bei 15-20°C.

Silvester in Hong Kong war eine ganz eigene Erfahrung, also alleine ist man dort nicht ;) Selten so viele leute auf einem Haufen gesehen. Alle die dabei sein wollen drängen sich an den Küstenstreifen, hier wurde dann auch frühzeitig der Verkehr komplett gesperrt und auch der Einlass zur Uferpromenade war reguliert. Nach 20:00 war kaum mehr ein Zugang möglich. Die Blick auf Hong Kong Island und das zentral gelegene Exhibition Center haben aber entschädigt. Schon direkt beim betreten der Promenade vielen interessante "Bräuche" auf, eine Umarmung vor Neu Jahr bringt Glück, ein Kuss auch, demzufolge wurden genügend "Free Hugs" verteilt :) 

Aus Sicherheitsgründen ist in Hong Kong das selbst abfeuern von Feuerwerk verboten, dafür wird dann eben am Fluss das 8 minütige Spektakel mit Countdown geboten. Die richtige Party gibt es allerdings zum Chinesischem Neujahrsfest, dort sollen wohl noch mehr - wie soll das bitte gehen- Zuschauer am Ufer sein und das Feuerwerk geht stolze 23 Minuten.

Eine Sache die ich aktuell am meisten Vermisse ist das Essen. Dank der Tatsache das Hong Kong eine Internationale Metropole ist findet man hier alles und reichlich, es ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Gerade in den kleinen Straßenrestaurants fühle ich mich immer wohl. Meist sieht man zwar erst was man genau bestellt hat wenn es vor einem steht, aber wenn man recht offen ist so gibt es meist positive Überraschungen für wenig Geld. Für unter 5€ werde ich hier in Europa nirgends Satt.

Das feiern und die Bar Scene in Hong Kong taktet auch nach eigener Uhr. Feierwütige einheimische haben es eilig, so gehen viele direkt nach der Arbeit - also 17 - 18 Uhr los. Dann wird ordendlich gefeiert bis gegen 21-22 Uhr, meist ist dann Heimreise angesagt. Einige versacken noch etwas länger aber spätestens ab 0 Uhr wird es ohne folgenden Feiertag leerer. Hängt wohl auch damit zusammen das die MTR nur bis 1:00 fährt und viele Busse nachts nicht die komplette Linie befahren. Und das mit den Bussen ist eine ganz eigene Sache, ich war mit einheimischer Begleitung 1 verdammte Stunde unterwegs herauszufinden wo der N281 nach 1:00 Uhr noch fährt... an den Haltestellen war nur ein Hinweis auf Chinesisch zu finden der besagte "hier jetzt nicht, andere stelle" - Great. Wer mit einer Gruppe unterwegs ist dem Empfehle ich mal unser Vertikal Abenteuer - das Bowa House. Hier sind 15 Stockwerke und in fast jedem eine andere Bar, das Spiel ist einfach - man beginnt oben und geht erst nachhause wenn man im Erdgeschoss angekommen ist :) Tipp hier, direkt die Cocktails als Pincher bestellen ( 1 Liter Gin Tonic 150 HKD = ~15€) Sparen sollte man sich allerdings die so genannte "SkyBar" im Langham, was dort als Cocktail verkauft wurde... Zu teuer und selten so schlechte Cocktails getrunken.

Zu empfehlen ist die SkyLounge im Sheraton Hotel, guter Ausblick und gute Cocktails zu einem Preis der OK ist, nicht günstig aber OK.

Macau

Einen kleinen Abstecher haben wir dann als Tagesausflug nach Macau gewagt, das so genannte Las Vegas Asiens. Nun ja, ich muss dazu sagen ich bin auch kein großer Las Vegas oder Casino Fan im allgemeinen. Die Stadt selbst mit den alten portugisischen Bauten ist ganz hübsch anzusehen aber ohne lokalen Führer reicht hier ein Tag vollkommen. Die Stadt selbst, baulich naja, sagen wir mal so - alternative Schönheit. Bis auf die Casino Bauten wirkt alles eher "zweckmässig".

Die Casinos dagegen können schon beeindrucken, Gambling süchtige in duzenden Etagen. Von Bereichen mit einigen Dollar Mindesteinsatz bis Member Only VIP Areas in denen eben mal ein Europäisches Monatsgehalt als Mindestgebot akzeptiert wird. Sehr interessant mal gesehen zu haben. Obligatorisch selbst 10$ verzockt um es mal gemacht zu haben, mehr dann aber auch nicht. Bilder aus den Casinos sind leider untersagt, um mal einen Eindruck des Protz und Bling Bling zu bekommen mal ein Bild aus der Vorhalle des MGM:

Nun bin ich also zurück, wie geschrieben vermisse ich irgendwie vieles. Hong Kong bietet die Vorzüge Chinas ohne jedoch die Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Telekommunikation ist problemlos möglich, keine Internet Sperren und dank flächendeckendem LTE & HSDPA stand mir der Google Translator immer gut zur Seite. Aber selbst das ist in Hong Kong weniger das Problem, man merkt an jeder Ecke die britischen Einflüsse und kommt mit English, fast immer, wunderbar zurecht. Wer also mal die Gelegenheit hat einen günstigen Flug nach Hong Kong zu erstehen, nicht zögern, ein Besuch lohnt sich. Mittels Airbnb ist auch die Übernachtung realtiv schnell gesichert. Auf "günstige" Hotels / Hostels oder CouchSurfing würde ich mich in HK jedoch nicht verlassen. Zu viel los in der Stadt um hier etwas günstiges auftun zu können. Hong Kong ist ein wunderbarer Einstieg in die Chinesische Welt mit genügend westlichen Zufluchtsorten falls einem die Chineische Art und Weise doch nicht zusagt. Einige der vor Ort entstandenen Bilder habe ich mal bei mir in die Gallerie Online gepackt, zu finden wie immer unter Photos.  


謝謝香港   大時間  

✉ MG// CEST

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